Neue Planungen in Natbergen

Gemeinde plant "Siedlungsentwicklung" und "Sonderfläche Gartenfachmarkt" in Natbergen

Gerbeflächenplanungen in Natbergen, Quelle Google-Maps
Gerbeflächenplanungen in Natbergen, Quelle Google-Maps

Nach 12 Jahren teilweise heftiger Auseinandersetzungen hatte die Gemeinde Bissendorf Ende letzten Jahres den Bebauungsplan Nr. 150 "Natberger Feld" beschlossen und 13 Hektar Gewerbefläche ausgewiesen. Im Flächennutzungsplan sind dort weitere ca. 10 Hektar vorgesehen (Fläche 29.1), sodass rund 23 Hektar Gewerbefläche zur Verfügung stehen.

Als Hauptargument der Gemeinde zur Durchsetzunge dieser Planung war vorgebracht worden, dass die Planung alternativlos sei, weil keine anderen Flächen zur Verfügung stünden, und dass die Gemeinde Flächen für Erweiterungen von einheimschen Betrieben zur Verfügung stellen müsse.

Wie sich jetzt herausstellt, war diese Argumentation gleich doppelt falsch.

Erstens hatte es auch während der Auseinandersetzung um das Natberger Feld immer Alternativen gegeben. Beispielsweise 15,7 Hektar am Steinbruch Sundermeyer (Fläche 29.3). Oder die Gewerbegebiete "Beetkamp" und „Stockumer Mark West“ , die inzwischen ausgewiesen und bebaut worden sind.

Und zweitens stellt sich nun heraus, dass es zwar einen Bissendorfer Betrieb mit Erweiterungswunsch gibt, der aber dafür nicht das Natberger Feld nutzen will, obwohl dort noch alles frei ist, sondern dass weitere 5 Hektar gewerbliche Fläche zusätzlich ausgewiesen werden sollen.

Es geht um die Gärtnerei Haucap in Natbergen, die ihren Betrieb aus der Siedlung "Auf der Heide" heraus an die "Lüstringer Straße" verlegen und vergrößern will. Dazu soll der Bebauungsplan Nr. 162 "Gartenfachmarkt Natbergen" aufgestellt werden.

Das bedeutet, ca. 150 Meter Luftlinie vom Gewerbegebiet "Natberger Feld" (B-Plan Nr. 150) entfernt soll ein neues Gewerbegebiet entstehen (B-Plan Nr. 162 "Gartenfachmarkt").

Auf einer Informationsveranstaltung im September 2019 hatte Gärtnerei-Inhaber und CDU-Ratsmitglied Haucap noch behauptet, er könne überall bauen, weil seine Gärtnerei rechtlich wie ein landwirtschaftlicher Betrieb gelte und daher privilegiert sei, im Außenbereich bauen zu dürfen. Das, was er mache, sei "Landwirtschaft unter Glas".

Dem ist jedoch nicht so. Privilegiert sind lediglich Erweiterungen, die direkt an ein Betriebsgelände erfolgen, was in diesem Fall aber nicht der Fall ist. Daher muss die Fläche, die bebaut werden soll, baurechtlich für diese Nutzung geeignet sein. Mit dem B-Plan Nr. 162 will die Gemeinde nun diese Möglichkeit schaffen.

Wir kritisieren dieses Vorgehen sehr stark. Sowohl die Gärtnerei als auch die Gemeinde missachten die Argumente, mit denen der Kampf ums Natberger Feld entschieden wurde. Sie entlarven damit diese als Scheinargumente, als Politikschönsprech, das die Bevölkerung beruhigt und Proteste abwiegelt, an das sich die Sprecher aber nicht gebunden fühlen, wenn es ihnen nicht mehr in den Kram passt!

Really not amused!

 

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Beschlussvorlage für die Bauausschusssitzung am 2.7.2020, B-Plan Nr. 162
Beschlussvorlage für die Bauausschusssitzung am 2.7.2020, B-Plan Nr. 162
BeschlussvorlageGartenfachmarkt2Juli2020
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Entwurf B-Plan Nr. 162 "Gartenfachmarkt Natbergen"
zeichnerische Darstellung des B-Plans Nr. 162 und 47. Änderung des Flächennutzungsplanes
B-Plan162Gartenfachmarkt&2Juli2020.pdf
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Beschlussvorlage für die Bauausschusssitzung am 2.7. zum B-Plan Nr. 163 "Natbergen - Auf der Heide"
Beschlussvorlage zur Überplanung der Siedlung "Auf der Heide" in Natbergen
BeschlussvorlageBplanNatbergerHeidezum2J
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Bebauungsplan Nr. 163 "Natbergen - Auf der Heide"
zeichnerische Darstellung des Bebauungsplans 163 "Natbergen - Auf der Heide" und 48. Änderung des Flächennutzungsplanes
B-Plan163NatbergenAufderHeide2Juli2020.p
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Kommentare: 3
  • #1

    pm (Donnerstag, 09 Juli 2020 15:30)

    not at all!

  • #2

    jjj (Dienstag, 18 August 2020 10:24)

    wer die Sache um das Natberger feld verfolgt hatte konnte damals schon erkennen dass es nie um Argumente sondern immer nur um MACHT ging. Nachdem sich die Bissendorfer Pläne der Spedition Koch als reine Verhandlungsmasse für den Basar in Osnabrück herausgestellt hatten wollten die damaligen Unterstützer der Pläne in Bissendorf nicht blöd dastehen und zauberten Solarlux aus dem Hut. Nachdem die auch gegangen waren musste diese doppelte Scharte ausgewetzt werden. Argumente hatten da nie eine Chance, das ist von Anfang an eine rein emotionale, persönliche Angelegenheit der damaligen Verlierer geworden.
    Politik, stupid.

  • #3

    Bernd (Montag, 31 Januar 2022 21:33)

    https://www.natbergerheide.de/