Wer oder was ist "Schönes Natbergen"?

Wir sind eine Bürgerinitiative, die für den Erhalt des "Natberger Felds" als landwirtschaftliche Fläche kämpft.

Ein großer Teil von uns kommt aus der direkten Umgebung und ist mehr oder weniger direkt von der Gewerbeplanung im Natberger Feld betroffen. Ein anderer Teil von uns ist besorgt über ein Geflecht von Wirtschaft und Politik, das hier ein Vorhaben durchzumogeln versucht, das im Widerspruch zu sämtlichen übergeordneten Planungen und Faktoren steht, die Bissendorfs Attraktivität ausmachen.

Wir sind verschieden. Wir kommen aus unterschiedlichen Berufen, haben verschiedene Interessen, halten unterschiedliche Sachen für wichtig, sind unpolitisch oder halten zu unterschiedlichen politischen Parteien. Bei aller Differenz eint uns doch der Wille, nicht überfahren werden zu wollen. Auch und besonders nicht von den Vertretern, die wir als Politiker gewählt haben.

Wir verstehen Politik nicht als "Obrigkeit", deren Handeln hinzunehmen ist, sondern als Prozess, an dem wir uns beteiligen wollen.

 

Günter Korte, langjähriger Sprecher der BI Schönes Natbergen

Martin Becker, aktueller Sprecher der BI

Fototermin zur Errichtung des ersten Großplakats der BI
Fototermin zur Errichtung des ersten Großplakats der BI

Mit unserem öffentlichen Protest haben wir versucht, nicht nur unseren Standpunkt klarzustellen ("Hier kein Industriegebiet"), sondern anzuregen, über Ursachen und Folgen der Gewerbeplanung nachzudenken.

Für den Fototermin hatten wir gebeten, Gehörschutz mitzubringen, um auf die befürchtete Lärmbelästigung hinzuweisen. Auf dem Pressefoto war das dann aber gar nicht erkennbar.
Für den Fototermin hatten wir gebeten, Gehörschutz mitzubringen, um auf die befürchtete Lärmbelästigung hinzuweisen. Auf dem Pressefoto war das dann aber gar nicht erkennbar.

Wir haben ebenfalls versucht, der ziemlich starken Übermacht aus Politik und Wirtschaft mit gut recherchiertem Faktenwissen, aber auch mit scharfem Witz, zumindest mit einem wütenden Grinsen auf den Lippen gegenüberzutreten.

Denn es erfordert schon eine gewisse Portion Mut, wenn man sich mit so starken Gegeninteressen anlegt.

Natbergen im August 2010
Natbergen im August 2010

Der von uns damals gewählte Spruch: "... nach uns die Sintflut" bekam dann knapp 19 Monate nachdem wir das Plakat aufgehängt hatten eine erstaunliche Aktualität:

Am 28. August 2010, wurden große Teile Bissendorfs sintflutartig überflutet.

 

Der alte Pastor Kühme auf der berühmten Ratssitzung am 25. Februar 2010, nachdem er vom Sitzungsleiter Friedrich Meinker ziemlich barsch zurückgepfiffen worden war.
Der alte Pastor Kühme auf der berühmten Ratssitzung am 25. Februar 2010, nachdem er vom Sitzungsleiter Friedrich Meinker ziemlich barsch zurückgepfiffen worden war.

Gut recherchiertes Faktenwissen ist die eine Sache. Es an die entscheidenden Stellen zu tragen - in diesem Fall dem Gemeinderat - gelang uns nicht immer.

Unsere offiziellen Eingabemöglichkeiten waren (und sind) Offene Briefe an den Rat, sowie die Bürgerfragestunde im Rat.

Die wurde aber recht energisch als "Frage-5-Minuten" interpretiert. Auf der denkwürdigen Ratssitzung am 25.2.10 konnten wir das sehr, sehr eindücklich erfahren.

 

Stau auf der Fahrradtour rund um das geplante Industriegebiet herum am 9.8.2009
Stau auf der Fahrradtour rund um das geplante Industriegebiet herum am 9.8.2009

Andererseits gelang es uns hingegen relativ gut, die Bissendorfer Bevökerung zu motivieren. Unserem Aufruf zur Fahrradtour um das geplante Industriegebiet herum kamen so viele nach, dass die Straßen verstopften und es nicht mehr weiter ging.

Was aber kein Problem war, denn das förderte die Kommunikation untereinander.

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Chistian Meyer (Grüne, allerdings mit roter Hose) besucht die BI am 21.3.2014
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Chistian Meyer (Grüne, allerdings mit roter Hose) besucht die BI am 21.3.2014

Auch konnten wir prominente Unterstützug aus Hannover gewinnen. Der auch für Raumordnung zuständige Landwirtschaftsminister Meyer besuchte unsere BI und diskutierte mit uns.

Auswirkungen auf das konkrete Verfahren hatte dieser Besuch allerdings höchstens indirekt.

Trotzdem war das Gespräch wichtig, denn die von uns kritisierte Gewerbeansiedlungspolitik betrifft nicht nur uns, sondern hat grundsätzliche Ursachen und allgemeine Folgen in ganz Niedersachsen und im Bund.

Beispielsweise die Verteilung der Gewerbesteuern, die dazu führt, dass die Kommunen einen erheblichen Konkurrenzkampf untereinander führen und sich mitunter gegenseitig kannibalisieren. Raumordnerische Planungen werden dadurch oftmals unterlaufen.

Oder die Abschaffung der Bezirksregierungen durch die damalige Wulff-Regierung, die damit den Landkreisen einen ganz erheblichen Machtzuwachs spendiert hatte, den zumindest der Landkreis Osnabrück in unserem Fall mit fragwürdigen Methoden durchzusetzen versuchte.

Stadtblatt Osnabrück 2013, Nr.10
Stadtblatt Osnabrück 2013, Nr.10

Zuletzt noch ein Text aus dritter Hand (Osnabrücker Stadtblatt vom Oktober 2013) über Bürgerinitiativen im Osnabrücker Land, unter anderem auch über uns.