Vollsperrung

Natberger Straße gesperrt

Nun ist es also so weit, die Erschließungsarbeiten für das Gewerbegebiet „Natberger Feld“ beginnen. Zuerst wird dafür die Natberger Straße gesperrt. Wer also bislang die beliebte Fahrradstrecke von Bissendorf über Natbergen nach Osnabrück nutzte, muss jetzt über die Meller Straße oder Am Reitplatz ausweichen. Denn auch die Umleitung über den Schlangenweg ist gesperrt. Für Fahrradfahrer ist das ärgerlich, für die Bäckerei Kröger aber noch mehr, denn die Hälfte der Kundschaft fällt jetzt weg. Mindestens.

Dabei wäre das gar nicht nötig gewesen:

  1. Die gerichtliche Auseinandersetzung um die Rechtmäßigkeit der Gewerbeplanung ist noch nicht beendet, das Verfahren läuft. Die Bürgerinitiative Schönes Natbergen ist bereit, den Konflikt dem Bundesverfassungsgericht vorzutragen, weil grundlegende Bürgerechte missachtet worden sind. So lange es kein abschließendes Urteil gibt, steht der Bebauungsplan unter dem Risiko, für ungültig erklärt zu werden. Der jetzige vorzeitige Baubeginn ist daher ein Spiel mit hohem Risiko, noch dazu mit hohem Einsatz.
  2. Eine gutwillige, bürgerfreundliche Planung hätte zuerst den Haseuferweg fertig gestellt, um Fahrradfahrern eine Alternative zu bieten, wenn die Strecke über die Natberger Straße gesperrt wird. Der Haseuferweg entlang des Rosenmühlenbachs war während der Auseinandersetzung um das „Natberger Feld“ als Aufwertung / Ausgleichsmaßnahme für den Eingriff angekündigt worden. Wenn man schon unbedingt vorzeitig mit dem Projekt beginnen will (s.o.), dann wäre das eine risikolose Sache gewesen, die im Falle eines Scheiterns des B-Plans vor Gericht nicht umsonst gewesen wäre. Auch wäre die Ernsthaftigkeit der Ankündigung von Ausgleichsmaßnahmen unter Beweis gestellt worden.

Erfahren haben die Betroffenen die Straßensperrung zwei Tage vorher, die meisten aus der Presse. Auch die Bäckerei Kröger. In der Sprache der Diplomatie würde man diese Kurzfristigkeit als „unfreundlichen Akt“ bezeichnen.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Martina Kriger (Sonntag, 06 November 2022 20:29)

    Hallo zusammen,

    vielen Dank für diese Zusammenfassung.
    Ich komme aus Eistrup und als ich vor einer Woche den Beginn sah, dachte ich mir: NEIN.
    Das "Da stimmt etwas nicht" ist klar wahrzunehmen.

    Liebe Grüße, Martina

  • #2

    freddy (Montag, 07 November 2022 10:06)

    bürgerfreundlich geht wirklich anders

  • #3

    Doris Ricke (Montag, 28 November 2022 15:43)

    Hallo, ich fahre jeden Tag an der Stelle vorbei und finde es unglaublich, wie man mit ihrem schönen Flecken umgeht, die Höfe sind so schön!
    Immer wieder sah ich gegenüber der Baustelle Störche, Rehe und/oder Fischreiher. Denen stiehlt man mit dem Industriegebiet ihren Lebensraum für alle Zeit.
    Schlimm ist auch, daß die beste Bäckerei in riesigem Umkreis in die Insolvenz getrieben. Niemand wird 5 km Umweg fahren um einige Brötchen zu holen!!!
    Was kann man tun? All Ihre Bemühungen scheinen umsonst gewesen zu sein
    So schade.
    Lg von Doris Ricke