Stellungsnahme von Heiner Koch „Wollen keine Sonderbehandlung“ (NOZ, 7.2.09)

 

"Wir wollen keine Sonderbehandlung"

 

Gespräch mit Heiner Koch (Geschäftsleitung Spedition Koch) veröffentlicht in der NOZ am 7.2.09:

 

böh Bissendorf.

Beherrschendes Thema in Bissendorf bleibt das geplante Industrie- und Gewerbegebiet in Natbergen. Die Entscheidung, ob das baurechtliche Verfahren in Gang gesetzt wird, soll der Gemeinderat Ende Februar treffen. Aktuell sammeln die Ratsfraktionen Informationen und wägen die Argumente ab. Im Gespräch mit der Neuen OZ äußerte sich die Geschäftsleitung der Osnabrücker Spedition Koch, die Hauptnutzer des Areals wäre, zu den wichtigsten Fragen.

Stand der Planungen: Speditionschef Heiner Koch sieht die Gespräche mit den Grundstückseigentümern in Natbergen auf einem guten Weg. Die Vorarbeiten seien abgeschlossen inklusive einer sogenannten städtebaulichen Voruntersuchung, die aufgezeigt habe, dass der Standort östlich der Lüstringer Straße geeignet sei. Wie das 20 Hektar große Areal genutzt werden soll, steht grundsätzlich fest. Koch: „Wir haben den Masterplan eins zu eins übernommen, den wir für Lotte erstellt hatten.“

Gebäude: Kritiker verweisen auf die 40 Meter hohen Hochregal-Lager der Firma Philipps in Melle als abschreckendes Beispiel. Uwe Fieselmann, Mitglied der Koch-Geschäftsleitung, widerspricht: „Solche Höhen planen wir definitiv nicht. Wir kommen nicht mal auf die Hälfte.“ Geplant sind eine Umschlaghalle mit 13000 Quadratmetern und eine Logistikhalle von etwa 6000 bis 8000 Quadratmetern sowie ein Verwaltungsgebäude.

Verkehr: „Die Planstraße greift einiges ab“, sagt Heiner Koch. Die Lkw sollen von der Autobahnabfahrt Natbergen über die Lüstringer Straße und dann hinter dem Wald rechts in die neue Straße abbiegen und so den kürzesten Weg nehmen. Der kürzeste Weg sei auch der schnellste, so Koch: „Und für uns ist Zeit Geld.“ Dass die Lkw über Nebenstraßen rollten, sei deshalb nahezu ausgeschlossen. 200 Fahrzeuge – hin und zurück – würden pro Tag den neuen Standort anfahren.

Belastungen: Ein wichtiges Thema bei den Informationsgesprächen mit den Ratsfraktionen waren die Arbeitsabläufe. Die Speditionsleitung hat dabei betont, dass die Stoßzeiten, wenn die Lkw zum Be- und Entladen anrollen, morgens zwischen vier und neun Uhr sowie zwischen 16 und 21 Uhr liegen. Nachts sind nur mal zwei Mitarbeiter aktiv.

Gewerbesteuer: Die Spedition habe in den zurückliegenden Jahren eine gute Entwicklung gehabt, betonen Koch und Fieselmann unisono. Entsprechend müssten auch Steuern gezahlt werden. Auch bei einem Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro könne das Unternehmen nicht mehr als andere Firmen abschreiben. Zwar blieben einige Standorte in Atter und Lotte erhalten, Natbergen soll aber neue Firmenzentrale mit mehr als 500 Mitarbeitern werden und somit die Gemeinde Bissendorfer Hauptnutznießer der Gewerbesteuern.

Perspektive: Heiner Koch ist bei zeitlichen Prognosen vorsichtig geworden. Seit fast fünf Jahren beschäftigen das Unternehmen die Umzugspläne (siehe auch nebenstehenden Bericht). Zwischenzeitlich galt Ende 2008 noch als Zielmarke. Dann zerschlugen sich jedoch die Ansiedlungspläne in Atter und Lotte. Vorausgesetzt, der Bissendorfer Gemeinderat gibt grünes Licht für Natbergen, nennt Heiner Koch nun Ende 2010 als realistisches Ziel.

Grundsätzliches: Zum Abschluss des Gesprächs spricht der Speditionschef noch zwei Dinge an, die er rausstellen will. Punkt eins: „Wir warten jetzt auf die Entscheidung des Bissendorfer Rates. Wenn die zustimmen, beginnt das ganz normale Verfahren. Wir wollen keine Sonderbehandlung.“ Punkt zwei: „Wir sind seit 35 Jahren hier in Atter. Natbergen soll langfristig unser neues Zuhause werden. Wir stellen uns neu auf, damit wir groß und stark werden.“


Zur Spedition KOCH gibt es eine interessante Stellungnahme von Olav Knudsen:

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Korrespondenz von Olav Knudsen an SPD-Fraktionsführer Helmut Ellermann
Olav Knudsen Helmut Ellermann.pdf
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