Alles umsonst gewesen? (14.6.10)

Alles umsonst gewesen? (14.6.10)

 

Alles umsonst gewesen?

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Nachbarn,

seit Februar 2008 kämpfen Bissendorfer Bürger gegen das Vorhaben, in Bissendorf-Natbergen ein 35 Hektar großes Industriegebiet einzurichten. Der Wunsch nach diesem Industriegebiet war von der Spedition Koch ausgegangen, die dort ihre Logistikzentrale aufbauen wollte. Bürgermeister Halfter und die Ratsmehrheit aus CDU, WfB (Wir für Bissendorf) und F.D.P. forcierten diesen Wunsch sehr.

Doch trotz diverser Schützenhilfe Dritter und trotz einer Ein-Stimmen-Mehrheit im Rat war dieses Vorhaben nicht durchsetzbar. Grüne, UWG und SPD sprachen sich sehr vehement dagegen aus, SPD-Ratsherr Schleibaum erntete mit seiner Brandrede gegen das Projekt sogar stehenden Applaus, die Spedition zog ihren Ansiedlungswunsch zurück und beendete damit das Vorhaben.

Dachten wir jedenfalls.

Doch die düpierte Ein-Stimmen-Mehrheit im Rat will sich mit ihrer Niederlage nicht abfinden. Sie beantragt, auf der nächsten Ratssitzung die Fläche trotz der Absage der Spedition Koch und gegen alle Bürgerproteste „vorsorglich“ als Gewerbefläche im Flächennutzungsplan der Gemeinde festzuschreiben. Sie begründet dies mit einer Knappheit an Gewerbeflächen in Bissendorf.

Es gibt aber gar keine Knappheit! Allein die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Flächen am Sonnenbrink betragen 5,1 ha, die Erweiterungsfläche im Eistruper Feld beträgt 18 ha und die im Gemeindeentwicklungsplan gekennzeichnete Fläche Nr. 16 beläuft sich auf 15 ha.

Doch die langfristige Diskussion über mögliche Gewerbeflächen in Natbergen blockiert die kurzfristige Erweiterung des Gewerbegebietes Eistruper Feld, weil damit die Natberger Flächen nicht mehr als landwirtschaftliche Tauschflächen zur Verfügung stehen. So wird Knappheit erst geschaffen. Außerdem widerspricht das Vorhaben dem Gemeindeentwicklungsplan, der regionalen Raumordnung und einer verantwortlichen kommunalen Kostenpolitik.

Auch befürchten wir, dass die Änderung des Flächennutzungsplans zwar jetzt ohne die Spedition Koch durchgeführt werden soll, dass sich die Spedition aber nach der Änderung wieder für diesen Standort bewirbt. Sie würde dann eine neue Situation vorfinden, in der die größte Hürde für sie bereits weggeräumt worden wäre, was die Verhinderung der Ansiedlung nicht unbedingt leichter machen würde.

 

Kommen Sie am Donnerstag, den 17. Juni 2010 um 18:00 Uhr zur Sitzung des Bissendorfer Gemeinderates in der Aula der Haupt- und Realschule Bissendorf.

Nutzen Sie die Bürgerfragestunde!