Artikel Bissendorfer Blickpunkt (September 08)

Artikel Bissendorfer Blickpunkt (September 08)

 

Bissendorfer Bürger gegen das geplante Gewerbegebiet im Natberger Feld

Die Bürgerinitiative „Schönes Natbergen“ hat sich am 26. Februar 2008 mit ihrem Sprecher Günter Korte gegründet. Das erste öffentliche Treffen fand am 4. April diesen Jahres in und vor der Gaststätte Uthoff mit Bürgermeister Halfter statt. Es erschienen ca. 200 interessierte Bürger, von denen ein großer Anteil ihren Unmut zum Ausdruck bringen wollte.

Ein Anwesender brachte die Hauptforderung des Abends auf den Punkt:

“Unser Protest ist nicht zu überhören, nehmen Sie, Herr Halfter, das mit in den Rat!“.

Aus unseren Reihen kamen folgende Argumente gegen das geplante Gewerbegebiet:

Wertvoller Ackerboden (38 ha!!) wird versiegelt und steht uns als Nahrungsquelle nicht mehr zur Verfügung. Schon heute weisen offizielle Stellen darauf hin, dass Ackerboden schon in naher Zukunft noch wertvoller werden wird, da Lebensmittel weltweit knapper werden.

Ein großer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass im Landkreis Osnabrück 600 ha freie und bereits erschlossene Gewerbefläche zur Verfügung steht.

Die Wohn- und Lebensqualität in unserer Gemeinde, die der Bürgermeister bei Neubürgerwerbung immer hervorhebt, wird stark beeinträchtigt. Bissendorf gilt durch seine landschaftlich reizvolle Umgebung als touristisch wertvolles Naherholungsgebiet, was die Gemeinde noch viel stärker ausnutzen und nicht zerstören sollte.

Die Zersiedlung durch die fehlende Gemeindeentwicklungsplanung schreitet stattdessen konzeptlos voran.

Die Wirtschaftlichkeit stellen wir besonders in Frage:

1)  Die Anbindungs- und Anschlusskosten sind sehr hoch und wir, die Steuerzahler, werden sie unter anderen zahlen.

2)  Die ansiedlungswillige Speditionsfirma Koch wird nur sehr geringe Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde bringen, da der Hauptsitz der Firma in Osnabrück bleiben wird.

3)  Außerdem bringt ein Speditionsunternehmen kaum Arbeitsplätze nach Bissendorf.

4)  Ein Großinvestor für die Gesamtfläche bringt hohe Risiken mit sich, da weitere Planungen nicht mehr in den Händen der Gemeinde liegen werden.

Vor der Sommerpause hatte die Bürgerinitiative die Gruppensprecher der Parteien mit Bürgermeister und die im Rat vertretenen Kreistagsabgeordneten zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, um über das Für und Wider des Gewerbegebietes zu diskutieren. Außer den Grünen und der UWG wurde unsere Einladung mit der Begründung abgelehnt, dass es keine neuen Fakten gäbe.

Neue Entwicklungen würden uns aber sofort mitgeteilt werden!!

Aus anderer Quelle haben wir jetzt erfahren, dass von einer Firma im Auftrag der Spedition Koch vor Ort Bodenproben genommen wurden, da Koch plant, zwei Hallen in der Größe von 60x400 Metern (!!!) zu errichten.

Es tut sich also doch etwas!

Aus diesem Grund haben wir allen Ratsmitgliedern einen Brief zukommen lassen, in dem wir unsere Anliegen noch einmal dargestellt haben, damit Sie unsere Überlegungen und Ängste besser zu verstehen und sie berücksichtigen. In den Monaten Oktober/November werden wir außerdem an mehreren Stellen in unserer Gemeinde Unterschriftenaktionen durchführen, um das Gewerbegebiet zu verhindern.

Wir bitten hier um Ihre zahlreiche Unterstützung, da ein starker Bürgerwille bei einer kommenden Abstimmung im Rat nicht überhört werden kann.