Kommentar auf Wilfried Kohrmeyers Leserbrief (Andreas Perkmeyer, 25.04.08)

Kommentar auf Herrn Kohrmeyers Leserbrief (Andreas Perkmeyer, 25.04.08)

 

Kommentar auf Herrn Kohrmeyers Leserbrief von Andreas Perkmeyer (Mitglied der Bürgerinitiative Schoenes Natbergen)

 

Am Anfand Ihres Leserbriefes schreiben Sie, dass Sie nicht unvoreingenommen sind. Das finde ich gut, dass Sie dies so schreiben. Für alle Leser ist aber nicht klar, was Sie damit meinen. Deutlicher ist, dass Sie als Eigentümer von einem Verkauf Ihres Ackergrundstückes für ein Gewerbegebiet einen erheblichen Geldbetrag erzielen können. Erst damit wird Ihre Interessenlage deutlich.

 

Zu Ihrer Kritik an unseren Argumenten hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit:

Dies sind starke Argumente und haben bereits in vielen Kommunen die anfängliche Begeisterung in das Gegenteil gekehrt. Hier ist intensiv zu prüfen, welche Firma man sich nach Bissendorf holen möchte. Spätere Betriebsaufgaben, Konkurse, Verkäufe, Teilverkäufe und Rezessionen haben schon oft zu Altlasten für die Gemeinden geführt. Erwartete Einnahmen flossen oft nicht.

 

Zu Ihrer Kritik an unserem Argument hinsichtlich der Zersiedelung:

Fährt man z.B. mit dem Fahrrad in das Gebiet zwischen Natbergen und Eistrup (Geplantes Gewerbegebiet) und schaut rundherum, dann versteht man, warum hier kein Gewerbegebiet hinpasst.

 

Zu Ihrer Kritik an unserem Argument hinsichtlich des wertvollen Ackerbodens:

Eine der wichtigsten und ertragsreichsten Pflanze ist der Mais. Dieser erzielt höhere Erträge als der Weizen. Das Problem des hohen Feuchtegehaltes ist durch die modernen landwirtschaftlichen Methoden gelöst. Der Mais wächst am besten auf sandigen Böden mit 25 – 40 Bodenpunkten, vor allem wenn das Grundwasser, wie bei Ihrem Acker, nicht tiefer als 2 Meter liegt. Berücksichtigt man weiterhin die Befahrbarkeit und die Möglichkeit, sinnvoll Gülle, Kompost und Gärsubstrate einsetzen zu können, so kann ich Ihnen sagen, dass Ihr Acker in der heutigen Landwirtschaft nicht nur beim Mais genauso zu bewerten ist wie der Boden in der Magdeburger Börde mit 100 Bodenpunkten. Das heißt, Ihr Acker ist einer der wertvollsten Böden, die wir in Deutschland haben.

 

Zu Ihrer Kritik an unserem Argument hinsichtlich des Verkehrslärmes:

 

Wie Sie schreiben, werden einige wenige Mitbürger mit erheblichen Lärmbelastungen leben müssen. Aber auch für die Bewohner von Achelriede bis zur Poggenburg werden mit Lärmbelästigungen zu kämpfen haben. Der Wind und der Schall hören nicht an der Grenze eines Gewerbegebietes auf. Bei mir zu Hause ist die Bahn manchmal so laut, als wenn sie direkt am Haus vorbeifährt. Sie ist allerdings 2 Kilometer entfernt. Die Entfernung zwischen einem zukünftigen Gewerbegebiet und dem westlichen Wohngebiet von Bissendorf ist geschätzt ein Kilometer.

 

Zu Ihrer Kritik an unserem Argument hinsichtlich der Wohn- und Lebensqualität:

Die Einwohnerzahl von Bissendorf ist durch Zugezogene gewachsen. Diese haben in der Regel einen Arbeitsplatz in der Stadt Osnabrück. Wegen der landschaftlichen Idylle sind die meisten nach Bissendorf gezogen. Viele haben einen Kotten renoviert oder ein Einfamilienhaus gebaut. Dadurch ist viel Geld nach Bissendorf geflossen. Außerdem profitiert die Gemeinde von der Lohnsteuer. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese Punkte bedeutender sind, als das, was durch eine Gewerbeansiedlung im Natberger Feld zu erzielen ist. Somit glaube ich, die Bissendorfer Landschaft zieht das Geld an. Ein Gewerbegebiet im Natberger Feld hat ausblickmäßig eine große Wirkung. Wenn diese Landschaft beeinträchtigt wird, ziehen die Leute nicht mehr nach Bissendorf, beziehungsweise ziehen von Bissendorf weg. Ein Preisverfall ist dann zu befürchten. Ein großer Schaden würde für Bissendorf entstehen.

 

Es gibt sicherlich noch viele weitere Argumente hinsichtlich der Wohn- und Lebensqualität gegen ein Gewerbegebiet im Natberger Feld.

Ihre öffentlich getätigten Worte wie „Bitte kein Allgemeinblabla“ und „Protest um seiner Selbst Willen“ sind nicht angebracht und sind außerdem gar nicht zutreffend. Sie wohnen doch gar nicht in dem betroffenen Gebiet. Die Hoffnung auf Ihren persönlichen Vorteil ist da wohl mit Ihnen durchgegangen.

Wo sind denn die Argumente für ein Gewerbegebiet?  Hier ist noch nichts Konkretes gefallen. Welche genaueren Vorstellungen hat die Gemeinde?