Diskussion ums Natberger Feld (NOZ 19.4.2013)

Diskussion ums Natberger Feld (19.4.13)

 

 

Bissendorfer Planungsausschuss setzt Zeichen pro Solarlux

 

Ob die Planungen für ein Gewerbegebiet auf dem Natberger Feld fortgesetzt werden, dazu werden die Bissendorfer Bürger am 22. September befragt.

 

Bissendorf.

Ein Zeichen pro Solarlux hat am Donnerstagabend der Bissendorfer Planungsausschuss gesetzt. Mehrheitlich sprach sich das Gremium für die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens für das Natberger Feld aus. Der Wintergartenbauer hat in diesem Ortsteil eine Fläche für seine Erweiterungspläne ins Visier genommen.

Dass Solarlux in Bissendorf bleibt, ist längst nicht mehr sicher. Eine Fläche in der Nachbarstadt Melle steht ebenfalls zur Diskussion. Firmenchef Herbert Holtgreife erklärte am Donnerstag auf Anfrage der Neuen OZ: Es gebe Ambitionen, nach Melle zu gehen. „Entschieden ist aber noch nichts.“ Heutiger Sitz des Unternehmens ist der Gewerbepark Bissendorf. Die Firma liegt auf Expansionskurs. Laut Sitzungsvorlage beabsichtige Solarlux, „die Baumaßnahme voraussichtlich im Jahre 2014 bzw. 2015 zu beginnen“.

Bei den Meller Flächen handelt es sich um ein Gebiet im Ortsteil Drantum entlang der Allendorfer Straße in der Nähe zur Autobahn 30. Für das Areal liegt ein entsprechender Bebauungsplan vor, was die Flächen relativ schnell verfügbar macht. Die Bissendorfer wollen jetzt offenbar nachziehen. Denn anders als in Melle liegt für das Natberger Feld kein Bebauungsplan vor.

Gegen die Einleitung des notwendigen Verfahrens haben sich im Planungsausschuss die Grünen ausgesprochen. Claus Kanke betonte, dass auch seine Fraktion Solarlux in Bissendorf halten wolle – „nur nicht zu jedem Preis“. Das sei ein echtes Dilemma für seine Fraktion. „Aber ich halte es für legitim, das Natberger Feld bewahren zu wollen“, sagte Kanke. „Wir wissen ja nicht, was für konkrete Pläne Solarlux hat, wir wissen nicht, was kommen soll“, sagte die Fraktionssprecherin der Grünen Marie-Dominique Guyard.

Die Erweiterungspläne der Firma Solarlux könnten in Bissendorf nur an einem Standort realisiert werden – „in Natbergen“, führte SPD-Fraktionschef Helmut Ellermann an. „Kann Bissendorf Solarlux halten?“, darum gehe es in dieser Sitzung, sagte Ellermann. Wer dagegen sei, sei verantwortlich dafür, dass Bissendorf mehr als 400 Arbeitsplätze und einen Sponsor der Vereine verlieren würde „Die Bissendorfer stehen nach meinem Dafürhalten hinter der Firma Solarlux“, betonte Ellermann. Dem pflichtet Helmut Feldmann von der CDU bei. „Wenn wir als Gemeinde diese Möglichkeit verpassen, geht uns eine Menge verloren.“ Uwe Bullerdiek von der CNI (Christlich, Nachhaltig, Innovativ) betonte: „Wir tun alles, um Solarlux die Entscheidung für Bissendorf leicht zu machen.“ Bürgermeister Guido Halfter erklärte: „Wir wollen heute nach außen signalisieren, dass wir willens und bereit sind.“ Das Verfahren werde zwar Geld kosten, „aber das ist die Sache wert“.

Die Vertreter der Fraktionen CDU, SPD und CNI stimmten also allesamt für den Verfahrensstart, die Grünen dagegen. Thomas Görtz von der UWB (Unabhängige Wähler Bissendorf) enthielt sich seiner Stimme. „Ich vermisse von der Firma Solarlux ein klares Bekenntnis zu Bissendorf.“

Matthias Desmarowitz von der Ingenieurplanung Wallenhorst hatte zuvor das Vorhaben erläutert. „Mit dem Aufstellungsbeschluss soll auf dem Natberger Feld verbindliches Baurecht für die Firma Solarlux geschaffen werden.“ Alle alternativen Standorte, die untersucht worden seien, seien ungeeignet gewesen. Das gelte auch für den Standort am Steinbruch nahe der Autobahnauffahrt Bissendorf.