Einwand Detert

Einwand Detert

 

"... In einem Gewerbegebiet geht niemand mehr spazieren! ..."

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich lege hiermit meine Einwände gegen die Nutzung unserer Landschaft in Natbergen als Gewerbegebiet dar:

Zum einen darf die Landschaft, die von sehr vielen Personen als Naherholungsgebiet - sei es als Spaziergänger, Jogger, Inline-Skater, Fahrradfahrer oder Pferdesportler - genutzt wird, nicht zerstört werden. In einem Gewerbegebiet geht niemand mehr spazieren! Zum zweiten glaube ich, dass der Wohnwert des Gebietes „Am Eistruper Berg“ in dem auch ich wohne, erheblich gemindert wird, wenngleich es jetzt schon schlimm genug ist, mit zwei Gewerbegebieten auf Sichtweite und der Autobahn in Sicht- und Hörweite.

Allerdings konnte man ja schon aus unserer Behandlung bei unserer Forderung nach einem Lärmschutzwall erkennen, wie wichtig der Politik wir als Gemeindemitglieder sind.

Ich sehe aber auch nicht ein, dass die Existenzgründung meiner Tochter, die hier geboren und aufgewachsen ist, im Keim erstickt wird, um evtl. irgendwann mal Arbeitsplätze für wen auch immer zu schaffen, der ja nicht mal aus der Gemeinde stammen muss.

Meine Tochter hat gerade kürzlich ein Gewerbe in Bissendorf angemeldet, dass hauptsächlich auf die Ausbildung von jungen Kutschpferden sowie auf die Ausbildung der Fahrer ausgerichtet ist. Außerdem soll Reitunterricht betrieben werden, sowie es sollen Planwagen- bzw. Kutschfahrten angeboten werden. Dies alles wird von meinem im letzten Jahr erworbenen Hof „Zu den Höfen“ aus passieren, der im Moment von mir liebevoll in Stand gesetzt wird.

Dort sollen zukünftig nach und nach auch Fremdenzimmer ausgebaut werden, sowie evtl. ein kleines Weinbistro entstehen. All das wäre geeignet, Gäste nach Bissendorf zu ziehen, was sowohl den hiesigen Einzelhändlern als auch dem Gastgewerbe zugute käme. Da mein Hof aber direkt zwischen allen Gewerbegebieten liegt, denn das Eistruper Feld soll ja zusätzlich auch noch erweitert werden, ist wohl im Vorherein schon klar, dass alle diese Überlegungen zunichte sind, denn es ist schlecht möglich, junge Pferde und unerfahrene Fahrer direkt in ein Gewerbegebiet einfahren zu lassen, wie jedem denkenden Menschen einleuchten sollte.

Desweiteren ist mir unverständlich, wie jemand hier in nächster Nähe die Umweltzerstörung und weitläufige Flächenversiegelung zulassen und fördern kann, wenn weltweit die Klimaveränderung zu Naturkatastrophen nie gekannten Ausmaßes führt – und das in immer kürzeren Abständen! Ist Umweltschutz nur im Regenwald und in Drittweltländern wichtig? Gibt es kein Kleinklima auf meinem Balkon, in meinem Garten, in meiner Region? Ich finde, eine solche Sicht der Dinge ist sehr kurzsichtig und von einer Profitgier gelenkt, die mit einer Verantwortung für die Erde und die nach uns kommenden Generationen nicht vereinbar ist!

In der Hoffnung, mit meinen Einwänden doch noch den einen oder anderen zur Einsicht oder zumindest zum Nachdenken zu bringen verbleibe ich

 

mit freundlichen Grüßen

 

Birgit Detert

Am Eistruper Berg 7, Zu den Höfen 5

49143 Bissendorf - Eistrup