Leserbrief von Helmut Schmitz  (15.01.10)

Leserbrief von Helmut Schmitz  (15.01.10)

 

Leserbrief zur Berichterstattung über eine Bürgerbefragung von Helmut Schmitz (15.1.2010)

 

Ich bitte die SPD, ihrer sozialpolitischen Tradition entsprechend und dank Wählerauftrag sich doch endlich gegen diesen Flächenfraß klar zu äußern und nicht erst auf ein durch allzu leichte Manipulation fragwürdiges Bürgervotum zu warten.

Während der Umweltschutz im stofflichen Bereich in Boden, Wasser und Luft im Laufe von Jahrzehnten wirkliche Fortschritte erzielt hat, wuchert das Krebsgeschwür ausufernder Siedlungsflächen zulasten freier Landschaft ungehindert und – allem Staatsziel gem. Art.20a GG zum Trotz – durch landschaftsschädigendes Gewerbesteuerrecht staatlich angeheizt – immer weiter.

Erinnern wir uns doch: Solarlux siedelt derzeit in einem Gewerbegebiet dessen Widerrechtlichkeit erst nach Aufhebung des übergeordneten Entwicklungsziels „Schwerpunkt für landschaftsgebundene Erholung“ endete. Und auf die unerträglich langen Diskussionen um die „Sonderpostenbox“ der Firma Phillips am Ortseingang von Bissendorf möchte ich die dem Gemeinwohl verpflichteten Ratsmitglieder gar nicht erst hinweisen.

Der jetzt betroffene Landschaftsteil am Fuße der Natberger Egge mit hervorragend intaktem Landschaftsbild schreit angesichts der im weiteren Umland (z.B. Neuenkirchen) bereits im Übermaß erschlossenen neuen Gewerbeflächen geradezu nach Erhalt von Eigenart, Vielfalt und Schönheit dieses Fleckchens. Und dies auch im Interesse Erholungssuchender von nah und fern insbesondere auch aus dem Ballungsraum der nahen Stadt!

Und selbst wenn gut ausgearbeitete so genannte Ausgleichs- und/ oder Ersatzmaßnahmen das Gegenteil begründen (müssen), der Verlust intakter Kulturlandschaft im Umfeld einer geschichtsträchtigen Bauernschaft ist eine Einbahnstraße. Ausgleichen oder ersetzen kann man diesen Verlust nicht – allenfalls ist dies für einzelne Funktionen dieses in Jahrtausenden gewachsenen komplexen Gefüges möglich.

Und für Solarlux, eine Firma die doch am jetzigen Standort nach regelmäßiger Berichterstattung in der Lokalpresse blendende Geschäfte macht, findet sich, wenn nur erst ein Wille dafür gereift ist, im bestehenden Gewerbegebiet bestimmt eine Lösung, da bin ich mir sicher. Sorgen wir doch gemeinsam für diesen Reifeprozess in Rat, Verwaltung und auch im Solarlux-Management.

Fazit: Bürgerbefragung ja, sofern jeder Bürger nur (s)eine Stimme hat und jede Manipulation auszuschließen ist. Also keinesfalls Online-Befragungen wie in der NOZ und schon gar nicht, wenn sie wie – heute Morgen zu lesen – meinungsmachend vorfristig ausgeschlachtet wird.

 

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Schmitz, Bissendorf